Nahrungsergänzung

Rechtslage: Ist CBD in Deutschland legal?

Die Legalisierung von CBD ist in Deutschland immer noch ein großes Thema und die genaue
Rechtlage vielen noch ungenau. CBD-Öl kaufen in Deutschland – ist das Legal? Dieser Beitrag
soll sich mit der Legalisierung von CBD auseinandersetzen. Daneben sollen aber auch einige
Grundlagen erläutert werden, die notwendig sind, um den Wirkstoff CBD besser zu verstehen. Zu
diesen Grundlagen zählen die Begriffserläuterung, die Anwendungsgebiete und die
Wirkungsweise von CBD.

CBD: eine jahrtausendalte Heilpflanze

Die Nutzpflanze Hanf kann auf eine jahrtausendalte Geschichte zurückgreifen. Bereits
verwundete Krieger wurden mit Cannabis versorgt, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
Später wurden aus Hanf Textilien gefertigt und selbst Papier wurde aus Hanf hergestellt.
Vermutlich hätte Christoph Kolumbus Amerika nie entdeckt ohne die Nutzpflanze Hanf. Nicht nur
seine Taue und Segel wurden aus Hanf hergestellt, sondern diese Naturpflanze benutzte er
auch, um die Fugen seines Schiffes abzudichten.

Mit Beginn der Industrialisierung wurden Textilien aus Hanf jedoch durch die
günstigere Baumwollfaser zunehmend verdrängt. Erst in jüngster Zeit erlebt der Einsatz von Hanf
in den verschiedensten Bereichen eine regelrechte Renaissance. Da es sich bei Hanf um eine
umweltfreundliche und anspruchslose Pflanze handelt, mit der hochqualitative Produkte
hergestellt werden können, hat diese in den verschiedensten Bereichen mittlerweile einen festen
Platz. So dient Hanf nicht nur als Ausgangsstoff in der Textilindustrie, sondern auch der
Wirkstoff CBD gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Grundlegende Begriffe erklärt und die Anwendungsgebiete für CBD

Bevor die rechtliche Lage beleuchtet werden kann, soll zunächst der Unterschied
zwischen THC und CBD herausgearbeitet werden.

Hinter dem Akronym THC verbirgt sich der Begriff Tetrahydrocannabinol. Dieser Wirkstoff wird
als Marihuana, Haschisch oder Ganja geraucht und ist für die psychoaktive Wirkung
verantwortlich. Der Konsum dieses Wirkstoffes ist aufgrund der berauschenden Wirkung in
Deutschland illegal. CBD steht für Cannabidiol und wirkt im Gegensatz zu THC nicht psychoaktiv.
Dem Wirkstoff CBD werden zahlreiche positive Eigenschaften zugeschrieben. So soll dieser bei
Schlafstörungen, Angstzuständen, Schmerzen und Entzündungen zum Einsatz kommen. Zudem
soll der Wirkstoff CBD auch die Wirkung von THC neutralisieren. Neben CBD und THC hören Verbraucher häufig auch von den Abkürzungen CBDA und THCA.

Was bedeuten diese Begriffe?

Unter CBDA wird die Säure verstanden, die im CBD vorhanden ist. Damit liegt beim CBDA der
Wirkstoff Cannabidiol mit Säurerest vor. Wenn die Cannabispflanze wächst, liegen sowohl der
Wirkstoff CBD als auch der Wirkstoff THC stets mit Säurerest vor. Werden die Blüten bzw. das
Gras erhitzt, findet die Decarboxylierung statt. Das heißt: Durch Erhitzen bzw. sehr hohe

Temperaturen verwandelt sich das CBDA in das CBD. Während dieses Prozesses wird
der Säurerest vom CBD abgespalten, sodass zum Schluss das CBD vorliegt. Bei sehr hohen
Temperaturen dauert der Prozess nur wenige Sekunden, während bei geringeren Temperaturen
einige Minuten bis Stunden notwendig sind, um diese Abspaltung zu erreichen.
Cannabidiol findet bei zahlreichen Beschwerden Anwendung. So wird es bei Schmerzen und
Entzündungen eingesetzt, kann eine krampflösende Wirkung bei Epilepsie und Parkinson
bewirken, hilft effektiv gegen Übelkeit und kann auch Angstzustände lindern und
eine schlaffördernde Wirkung entfalten. Besonders bewährt hat sich Cannabidiol bei
Menstruationsbeschwerden, Migräne und in der Schmerztherapie.

Kann CBD legal erworben werden?

Produkte wie Öle, Cremes oder auch Fruchtgummis können legal erworben werden, wenn
der THC-Gehalt dieser Produkte unterhalb von 0,2 % liegt (in Deutschland). Überschreitet der
darin befindliche THC-Gehalt diese Grenze, fallen diese Produkte unter das Betäubungsmittelgesetz und können nicht legal bezogen werden. Eine Ausnahme gilt allerdings: Wenn der Wirkstoff vom Arzt verschrieben wird, kann dieser auch in Deutschland legal
konsumiert werden.

Möchten Konsumenten CBD-Öl erwerben, müssen diese vor allem dann aufpassen, wenn sie die
Produkte aus dem Ausland beziehen. Der Grenzwert liegt in anderen Ländern höher. So liegt
dieser in Österreich unterhalb von 0,3 % und in der Schweiz sogar bei 1 %. Außerdem sollten
Konsumenten darauf achten, dass die Produkte aus zertifizierten EU-Nutzhanfsorten gewonnen
wurden und die THC-Grenze auch wirklich eingehalten wurde.

Die Darreichungsform von Öl ist legal, sofern die THC-Grenze nicht überschritten wird. Das
Gesetz in Deutschland sieht vor, dass die Nutzhanfpflanze in verarbeiteter Form in den
Produkten vorliegen muss. Damit sind Blüten und Gras von vornherein ausgeschlossen und der
Vertrieb bzw. der Kauf illegal. Hier wird die reine verarbeitete bzw. unverarbeitete Form
herangezogen.

Dieses Gesetz gilt unabhängig vom THC-Gehalt. Das bedeutet: selbst wenn der THC-Gehalt
unterhalb von 0,2 % liegt, ist der Verkauf von Blüten bzw. Gras gegen das Gesetz. Die Ursache
für diese Regelung liegt wahrscheinlich darin, dass es für die Polizei schwer festzustellen ist, ob
es sich bei dem Gras um THC oder CBD handelt. Optisch sind beide Formen nämlich nicht zu
unterscheiden. Erst eine nähere Untersuchung gibt Auskunft darüber, welcher Wirkstoff primär
vorliegt. In der Schweiz ist es übrigens erlaubt CBD als Zigaretten zu rauchen, während diese
Darreichungsform in Deutschland nicht zugelassen ist.

Schwierig wird damit der Verkauf von Teesorten, die mit CBD angereichert sind. Denn in Tees
liegt der Wirkstoff hauptsächlich in unverarbeiteter Form vor. Vor dem Kauf solcher Teesorten
sollten sich Verbraucher ausreichend informieren bzw. im Zweifelsfall das Risiko nicht eingehen.
Trotz Verbot der unverarbeiteten Form werden diese Tees in zahlreichen Shops angeboten.
Die CBD-Darreichungsformen müssen aus Nutzhanf gewonnen werden. Diese enthalten
grundsätzlich sehr wenig THC. Angebaut werden darf der Nutzhanf nur dann, wenn eine

Erlaubnis dafür vorliegt. Allerdings ist der Anbau an sehr hohe Voraussetzungen gekoppelt. So
unterliegt der Anbau der Pflanze dem Betäubungsmittelgesetz. Das Gesetz regelt hier, dass nur
bestimmte Sorten angebaut werden dürfen. Diese dürfen einen THC-Gehalt von 0,2 % nicht
überschreiten.

Außerdem darf der Hanf nur von Landwirten angebaut werden, die sich in der
landwirtschaftlichen Sozialversicherung befinden. Zudem muss der Anbau der Bundesanstalt für
Landwirtschaft und Ernährung gemeldet werden. Von dieser BLE wird der THC-Gehalt einer
gründlichen Untersuchung unterzogen. Erst nach erfolgreicher Kontrolle dürfen die Landwirte den
Hanf anbauen. Hinzu kommt, dass in regelmäßigen Abständen neuer Hanf angebaut werden
muss. Das liegt daran, dass sich der THC-Gehalt bei den folgenden Generationen erhöht und die
Grenze von 0,2 % in diesen Fällen nicht mehr eingehalten werden kann.

Wie wirkt CBD?

CBD ist eng mit dem Endocannabinoidsystem (ECS) verbunden. Das ECS System besteht aus
körpereigenen Cannabinoiden und den Rezeptoren CB1 und CB2. Dieses System ist für die
verschiedensten Prozesse und Funktionen im Körper des Menschen verantwortlich. Dabei sind
die Rezeptoren überall im Körper verteilt. CB1 Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im Gehirn
und den Nervenzellen, während CB2 Rezeptoren für das Immunsystem verantwortlich sind.
Treffen nun körpereigene Cannabinoide auf diese Rezeptoren, können diese miteinander
interagieren und eine entsprechende Reaktion hervorrufen.

Die Cannabinoide von THC interagieren hauptsächlich mit den CB1 Rezeptoren. Damit wird auch
verständlich, warum es beim Konsum von Marihuana zu Wahrnehmungsstörungen und
sonstigen Bewusstseinsveränderungen kommt. Die Cannabinoide von CBD wirken hingegen vor
allem im Immunsystem. Aus diesem Grund wird CBD oft bei Schmerzen und Entzündungen
eingesetzt. Aber auch die Wirkung bei Angstzuständen und Schlafstörungen weist darauf hin,
dass auch die Cannabinoide von CBD mit den CB1 Rezeptoren interagieren.

Besonders CBD-Öle erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Im Handel sind diese in den
unterschiedlichsten Konzentrationen erhältlich. Von 5 %-Konzentrationen bis zu 20 % ist alles
dabei. Konsumenten wird dabei empfohlen, mit einer geringen Konzentration und einer kleinen
Dosierung zu beginnen und diese langsam den individuellen Bedürfnissen anzupassen. Die Öle
eignen sich besonders gut für chronische Schmerzen und Entzündungen. Die Wirkung entfaltet
sich nach 15 bis 30 Minuten. Durch die Aufnahme über die Schleimhäute gelangt der Wirkstoff in
den menschlichen Körper.

Leidet der Betroffene hingegen an akuten Beschwerden, sollte der Konsum als Liquid über die E-
Zigarette bevorzugt werden. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie eine schnellere Wirkung
entfaltet, da das Öl unmittelbar in die Blutbahn gelangt.

Bei den CBD-Ölen erhalten Konsumenten oft die unterschiedlichsten Varianten. Viele Shops
bieten das sogenannte Vollspektrum-Öl an. Diese Öle werden in der Regel durch die CO2-
Extraktion gewonnen. Bei diesem Verfahren spalten sich wichtige Wirkstoffe von den
unerwünschten Nebenprodukten ab. Allerdings ist CBD nur eine Variante der
zahlreichen Cannabinoide, die in der Hanfpflanze vorhanden sind.

Zu weiteren Cannabinoiden zählen Terpene, Flavonoide, Mineralstoffe und wichtige Vitamine. Da
diese Wirkstoffe alle zusammen eine bessere Wirkung entfalten als das CBD in isolierter Form,
ist in diesem Zusammenhang auch häufig vom Entourage-Effekt die Rede.

Eine etwas neuere Erscheinung sind CBD-Fruchtgummis. Diese haben teilweise einen THC-
Gehalt von 0 % und sind bereits in den verschiedensten Geschmacksrichtungen im Handel
erhältlich. Zwar dauert es bei dieser Darreichungsform etwas länger, bis sich die Wirkung
entfaltet, aber für viele Konsumenten ist das deutlich angenehmer, da der Geschmack weniger
intensiv ist als bei den Ölen. Hinzu kommt, dass es sich bei den Fruchtgummis um unauffälligere
Varianten handelt, da den Produkten optisch nicht anzusehen ist, dass es sich um CBD Produkte
handelt.

Fazit: CBD-Öl kaufen Deutschland

CBD-Öle können in Deutschland legal erworben werden, sofern sie die zulässige Grenze von
weniger als 0,2 % in Deutschland nicht überschreiten. Hersteller von diesen Ölen sind
verpflichtet, ihre Produkte ausschließlich aus der zertifizierten EU-Nutzpflanze herzustellen.
Diese Nutzpflanze enthält einen sehr geringen Anteil an THC, allerdings ist der Anbau an strenge
Auflagen geknüpft. Der Anbau der Pflanze unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Vor dem
Anbau müssen die Samen einer Kontrolle unterzogen werden. Hanfpflanzen müssen stets neu
gesät werden, da sich der THC-Gehalt über mehrere Generationen hinweg erhöht.
Erlaubt ist in Deutschland der CBD-Wirkstoff nur in verarbeiteter Form. Blüten und Gräser sind
unabhängig vom THC-Gehalt in Deutschland nicht zugelassen. Besondere Vorsicht ist geboten,
wenn Konsumenten Produkte aus dem Ausland erwerben. Der THC-Gehalt wird von Ländern
unterschiedlich geregelt, weshalb der Kauf aus dem Ausland problematisch werden könnte.

About the author

Redaktion

Leave a Comment